Die Uwe war ein Binnenschiff, dessen Heck seit 1976 als Wrack in der Elbe vor Hamburg-Blankenese liegt.
Standort des Wracks ist am Falkensteiner Ufer - 100 Meter SüdWestlich vom Bootshaus des RdE entfernt.
Uwe ist wegen seiner Nähe zum Ufer ein bekanntes Fotomotiv.
Geschichte Das Schiff wurde vom Berliner Lloyd AG, Hamburg, bei der Gebrüder Wiemann-Werft in Brandenburg an der Havel bestellt und 1914 als Baunummer 180 auf Kiel gelegt. Im selben Jahr wurde es auf den Namen Fürstenberg getauft und in Dienst gestellt. Nach mehreren Eignerwechseln wurde es 1973 von Günther Kroll übernommen und auf den Namen Uwe getauft.[1][2]
Eigner 1914–1917: Berliner Lloyd AG, Hamburg 1917–1971: Schlesische Dampfer-Compagnie (SDC), Hamburg 1971–1973: Westfälische Transport-Actien-Gesellschaft (WTAG), Dortmund 1973–1975: Günther Kroll, Hamburg
Havarie auf der Elbe Das Binnenschiff Uwe fuhr am 19. Dezember 1975 mit einer Ladung Kupferschlacke elbabwärts. Es herrschte dichter Nebel, als es von dem Frachtschiff Wiedau in Höhe Wittenberge überholt wurde. Um 17:03 Uhr tauchte das entgegenkommende Frachtschiff Mieczyslaw Kalinowski aus dem Nebel auf und rammte die Wiedau am Vorschiff. Die Wiedau drehte durch den Stoß nach Steuerbord in den Kurs der Uwe und durchtrennte das Binnenschiff in zwei Hälften. Der Schiffsführer konnte sich mit einem Sprung in die Elbe retten. Die Wiedau kenterte. Bis auf ein Besatzungsmitglied, das auf der Back eingeklemmt wurde und ertrank, konnten sich 16 Besatzungsangehörige der Wiedau retten. Sie schwammen ans nahe Ufer von Blankenese, wo sie von den Einwohnern versorgt wurden. An der Mieczyslaw Kalinowski entstand nur ein geringfügiger Schaden.
Beteiligte Schiffe: Uwe - 60m lang, 6,4m breit - Stapellauf 1914 ie Uwe wurde vom Bergungsunternehmen Harmstorf geborgen und verschrottet. Das Heck erwies sich als zu schwer und wurde zur weiteren Verwertung auf den Strand des Betriebsgeländes gezogen, wo es dann verblieb, nachdem die Stadt Hamburg das Gelände gekauft hatte. Die Position des Wracks ist: ♁53° 33′ 33″ N, 9° 47′ 18″ O
Mieczyslaw Kalinowski - 160m lang, 23m breit - Stapellauf 1973 Die Mieczyslaw Kalinowski war ein Semicontainerschiff, das gleichzeitig Container und Stückgut laden konnte. Sie war mit 10.116 BRT bzw. 5640 NRT vermessen. Bei einer Länge von 161,0 Meter, einer Breite von 22,9 Meter und einem Tiefgang von 9,7 Meter hatte sie eine Tragfähigkeit von 11.684 Tonnen. Ihre Antriebsanlage bestand aus einem Sechszylinder-Sulzer-Cegielski-Dieselmotor des Typs 6RD90 mit einer Leistung von 17.400 PS. Sie konnte eine Geschwindigkeit von 21 Knoten erreichen und galt als Schnellfrachter. Zu ihrem Ladegeschirr gehörte ein 60-Tonnen-Stülcken-Schwergutbaum.
Wiedau - 87m lang, 12,3m breit - Stapellauf 1954 Nach der Bergung durch die Bugsier-, Reederei und Bergungs AG wurde die Wiedau 1976 als reparaturunwürdig eingestuft und an die Eisen und Metall AG verkauft und verschrottet. Bergung Mit der Bergung der "Uwe", wurde das Unternehmen Harms beauftragt. Leider lag die "Wiedau" über der Uwe und die Strömung war so stark, was die Bergung erschwerte. Dan lag die "Uwe" auch noch quer im Fluss und fest im Schlick - man musste schon etwas Gewalt anwenden. Und da passierte es: Die "Uwe" riss in drei Stücke, die dann alle drei an Land geschleppt wurden. Eben genau dort am Ufer, wo die Firma damals seinen Sitz hatte. Während Bug und Mittelschiff an Land gezogen und ausgeschlachtet wurden, blieb das Heck liegen. Zuerst für Untersuchungszwecke, um die Schuldfrage am Unfall zu klären. Dann fehlte das Geld für die Bergung. Und letztendlich wollten immer mehr Menschen, dass der Rest von "Uwe" als Erinnerung bleibt.
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Ich persönliche liebe die Geschichten, die skurrile Erscheinung dieser Wracks. Die Stadt Hamburg das Falkensteiner Ufer so bewahrt, wie es es sein sollte. Es ist etwas Besonderes. |