22.11.22

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Der große "Amrumer" wurde 1875 in Betrieb genommen und ist der erste unter
preußischer Herrschaft erbaute Leuchtturm an der Westküste Schleswig-Holsteins.
Der Sockel ist 1,74 m hoch und 2,00 m dick. Die Turmaußenwand ist ein Vollsteinmauerwerk
mit einer Stärke bis zu 1,72 m. Das Laternenhaus besteht aus einer
Stahlkonstruktion mir einem Kupferdach.
Die Bauwerkshöhe liegt 41,8 m über Gelände, die Feuerhöhe 63,4 m über MThw.
Das Leuchtfeuer dient als Seefeuer für das Seegebiet westlich von Amrum und
hat eine Tragweite von 23,3 sm (weiß)

Standort: Amrum
Position: 54° 37` 52,24" Nord, 008° 21` 16,91" Ost (WGS 84)
Leuchtenart: 16 geschliffene Sammellinsenfelder
Lampe: Halogen-Metalldampflampe 230 V/250 W
Kennung: Blz. - 7,5 s (1 Sekunde hell, 6,5 Sekunden dunkel)
Kennungserzeugung: Drehvorrichtung
Geschichte
Das Amrumer Leuchtfeuer wurde vom 01. auf den 02. Januar 1875 in Betrieb genommen.
Schon weithin ist der 41,80 m hohe rote Mauerwerksturm mit seinen zwei weißen Bändern
der auf der "Großdün" zwischen Wittdün und Nebel errichtet wurde, zu sehen.
Den Anstrich, die Tageskennung, erhielt der Leuchtturm erst im September 1952.

Tageskennung Seefeuer AmrumTageskennung Seefeuer Amrum
Leuchtturm Amrum, links ohne den rot-weißen Anstrich (1875-1952), rechts während der Malarbeiten 1952

Bis 1993 hatte das LF Amrum die Kennung Blitz (3) Wiederkehr 30 Sekunden.
Um dies zu erreichen wurde jedes vierte der 16 Prismenfelder verdunkelt.
Die Optik drehte sich gegen den Uhrzeigersinn um die feststehende Lichtquelle.
In den 12 verbleibenden Sammellinsen wurde das Licht gebündelt und in Form von
12 kontinuierlich kreisenden Lichtstrahlen auf See hinausgeschickt. Sie erschienen den Seefahrern als
3 Blitze von je einer Sekunde, da durch jedes abgedunkelte Feld eine Dunkelphase von 14 Sekunden folgte.
Diese Kennung mit ihrer langen Dunkelphase war nicht sehr benutzerfreundlich.
Sie wurde am 22. Oktober 1993 geändert in Blitz (7,5) Sekunden, das heißt ein Blitz von einer Sekunde
mit 6,5 Sekunden Dunkelphase. Dazu wurden die verdunkelten Felder in der Optik zurückgebaut,
so dass jetzt alle 16 Sammellinsen ihre Strahlen in die Nacht werfen.

Optik Seefeuer AmrumOptik Seefeuer Amrum
Im Lampenhaus, Optik mit Glühlampen Quelle: WSA Elbe-Nordsee

Von der Inbetriebnahme des Leuchtfeuers bis ca. Mitte der 50-er Jahre erfolgte der Antrieb
der 2,9 to schweren Drehoptik über ein heute noch vorhandenes Uhrwerk.
Das präzise Räderwerk setzte die Zugkraft eines Gegengewichtes,
das im Innern des Turmschaftes an einem Stahlseil hinunterlief, in die erforderliche Drehbewegung um.
Einmal aufgezogen betrug die Drehzeit der Optik ca. 7 Stunden (gegen den Uhrzeigersinn).
Danach musste das Gegengewicht wieder per Handkurbel hochgezogen werden.
Seit 1952 ist das Leuchtfeuer an das öffentliche Netz der Schleswag angeschlossen,
der Antrieb erfolgt mittels eines Haupt- und Reservemotors.

Das Licht wurde zu Beginn durch einen 6-dochtigen Mineralölbrenner erzeugt.
Dieser wurde 1905 auf Petroleum-Glühlich umgerüstet. 1936 erfolgte der Einbau von Dieselgeneratoren,
die mit dem selbst erzeugten Wechselstrom die erste elektrische Glühlampe mit 2000 Watt Betrieb
(Lebensdauer ca. 650 Betriebsstunden.). 1952 erfolgte, wie schon oben erwähnt,
der Anschluss an das öffentliche Stromnetz.
Seit Dezember 1989 bis heute wird das Licht mittels einer HQI Gasentladungslampe
mit 250 Watt erzeugt (Lebensdauer ca. 8000 Betriebsstunden)

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Stand: 28.03.22