| | Der Leuchtturm wurde 1901 errichtet und befindet sich auf der Westseite der Hallig Langeness. Der aus Rotsteinmauerwerk bestehende Turm wurde 1953 mit Radialziegeln mit Luftschicht verblendet. Das Laternenhaus besteht aus einer Stahlkonstruktion mit einem Kupferdach. Die Bauwerkshöhe liegt 11,5 m über Gelände, die Feuerhöhe 13 mr über MThw. Das Leuchtfeuer dient als Leit- und Quermarkenfeuer für das Fahrwasser "Süderaue" und hat eine Tragweite von 14,7 sm (weiß),11,6 sm (rot) und 10,5 sm (grün).
Standort: Hallig Langeneß Position: 54° 37` 32,71" Nord, 008° 31` 47,38" Ost Leuchtenart: geschliffene Gürtellinse
Geschichte Das unverwechselbare Leuchtfeuer Nordmarsch mit seinem kleinen, nebenstehenden Materialschuppen steht auf dem westlichen Zipfel der Hallig Langeneß. Der Turm ist in das Denkmalbuch für Kulturdenkmale eingetragen und steht damit unter Denkmalschutz, er ist heute noch in Funktion als Quermarken- und Orientierungsfeuer für die Fahrwasser Norder- und Süderaue.
Bevor der Damm zwischen den Halligen Oland und Langeness gebaut wurde, verlief die Schifffahrtsroute von Husum nach Wyk auf Föhr zwischen den beiden Halligen hindurch. Als sich der Bau des Dammes Ende des 19. Jahrhunderts abzeichnete, intervenierten mehrere ansässige Schiffer bei der hiesigen Wasserbauinspektion, dass die künftige Schifffahrtsroute von Husum nach Wyk über die Fahrwasser Süderaue und Marschnack bedeutend schwieriger zu befahren sein würden und forderten auf dem westlichsten Zipfel der Hallig Langeneß, auf der alten Peterswarft, ein Leuchtfeuer. Ca. 1900 wurde das Durchströmen der beiden Halligen mit einem aufgeschütteten Kleidamm verhindert und die Landgewinnung damit eingeleitet. Zeitgleich wurde auf der alten Peterswarft ein Probefeuer errichtet. Nachdem sich dieses bewährt hatte und nachdem 1901 die Reste der alten Warft mit einer Steindecke befestigt wurde, stand 1902 dem Bau des Leuchtfeuers Nordmarsch nichts mehr im Wege.
In den Wirren des ersten Weltkrieges erfuhr die Warft 1916 durch eine Seemine erheblichen Schaden. Der Turm wurde mit starken Rissen durchzogen und erhielt dadurch eine nicht unerhebliche Schiefstellung. Aus mangelnden Mitteln konnte das Leuchtfeuer nicht sofort saniert werden.
1928 wurde der erwähnte Kleidamm zwischen den Halligen als Steindamm mit Transportschienen ausgebaut und wird so bis heute als Transportdamm für den Küstenschutz auf Hallig Langeneß verwendet. Im gleichen Jahr wurde die Böschung der Warft auf der Westseite durch einen Sturm zum großen Teil zerstört. Die Schäden wurden provisorisch mit Buschwerk gesichert und im Jahre 1929 bekam die ganze Warft ein Basaltsäulendeckwerk..
Den zweiten Weltkrieg überstand das Leuchtfeuer weitgehend unbeschadet, jedoch waren die Schäden aus dem 1. Weltkrieg noch nicht behoben. Dies änderte sich erst anlässlich einer Ministerialbereisung im Frühjahr 1952. In einem Protokoll heißt es :" Der Leuchtturm Nordmarsch soll gemäß Besprechung anlässlich der Ministerialbereisung wegen seiner starken Risse und Wandfeuchtigkeit außen ummantelt und innen verputzt werden. Mit der Ummantelung muss auch versucht werden, die Schiefstellung zu mildern". So wurde vom Aufsichtsbezirk Amrum, Regierungsbauinspektor Martienen, ein Kostenanschlag zur Sanierung aufgestellt. Im Frühjahr 1953 wurde das Leuchtfeuer mit Radialziegeln verblendet und die Schiefstellung konnte damit weitestgehend behoben werden. Damit änderte sich das Aussehen des Turmes vom rotbraunen Anstrich zur Mauerwerksummantelung. Sie prägt bis heute das unvergleichliche Aussehen dieses Leuchtfeuers. 1982 wurden die Innenwände des Turmes mit Riemchen ausgekleidet.
Von Beginn an, ab 1902, wurde das Leuchtfeuer Nordmarsch mit Petroleum und einer Pintsch-Alexanderlampe betrieben. Seit 1927 wurde diese Technik durch ein Flüssiggas-Hängeglühlicht mit einem GG 24 Gasbrenner und Glühstrumpf ersetzt. Als Optik diente eine Gürtellinse mit 187,5 mm Brennweite bei einer Gesamthöhe von 54 cm.
Seit 1960 ist das Leuchtfeuer an das öffentliche Stromnetz der Hallig Langeness angeschlossen. Eine Kabelverbindung wurde im April 1960 zwischen dem Leuchtfeuer und der Kirchhofswarft hergestellt. Dort befand sich in einem kleinen Raum der Stromzähler. Mit der Elektrifizierung wurde auch die Optik vergrößert und gegen eine geschliffenen Gürtellinse mit 300 mm Brennweite und einer Gesamthöhe von 61,4 cm ausgetauscht. Diese Gürtellinse ist auch heute noch in Gebrauch.
Anfangs wurde das kleine Nebengebäude neben dem Turm als Materialschuppen genutzt. Mit Umstellung von Petroleum auf Flüssiggas stand eine Erweiterung und Vergrößerung zum Kesselhaus an. Dort lagerten die Flüssiggaskessel. Bis zur Umstellung von Gas auf elektrischen Strom im Jahr 1960 wurde das Nebengebäude wieder umgebaut, verkleinert und hat seit dem sein heutiges Aussehen. Ein Batterieraum, ein Raum für einen Gleichrichter und Schalttafeln wurden eingerichtet. Der Strom mit 220 Volt aus dem öffentlichen Netz wurde in 24 Volt Gleichstrom umgewandelt. Damit konnten die beiden Batteriesätze mit zusammen 148 Ampere-Stunden gespeist werden, die wiederum die Versorgung der Glühlampe der Fa. Philips mit 250 Watt/24 Volt übernahmen. Bei Stromausfall konnte das Leuchtfeuer noch ca. 8 Stunden mit den beiden Batteriesätzen weiterbetrieben werden, ehe das Notstromaggregat auf der Kirchhofswart per Hand gestartet werden musste.
Im Juni 1996 verlor der kleine Anbau für den Betrieb des Leuchtfeuers gänzlich an Bedeutung, denn auf der Kirchhofswarft wurde, wie oben bereits erwähnt, ein kleiner Betriebsschaltraum eingerichtet. Im Turm selbst werden die ankommenden 220 Volt in 24 Volt Gleichspannung umgewandelt. Damit werden die zur Zeit genutzten Axial-Halogenglühlampen mit vorgeschalteten Softstartbaugruppen betrieben. Im Turm befindet sich auch die Fernüberwachung mittels einer Fernwirkanlage über Postkabel und die gesamte Steuerung der Lampenwechselanlage. Quelle: wsa-elbe-nordsee.wsv.de Weitere Websites von Ralf - fahrradralf.de - draisinenralf.de |